In der Fastenzeit geht es nicht um Selbstkasteiung oder Selbstgeißelung,
und schon gar nicht darum, dass etwas unbedingt weh tun muss, weil es sonst nichts wert ist,
sondern darum, darauf zu achten, wo ich liebe und wo nicht!
Die Liebe im eigenen Leben in Beziehung zu meinen Mitmenschen, zu Gott und zu mir zu suchen.
In der Asche meiner vergangenen und verbrannten Möglichkeiten,
hinter all den alltäglichen Versuchungen, über alle Abstände hinweg,
mitten im leeren Kreuz meines Alltags und in der Fülle jeder zufälligen Begegnung,
ob es leicht fällt oder weh tut, im dauerhaften Frust über festgefahrenen Strukturen
und im Sekundenglück der Espressotasse,
in der körperlichen Lust genauso, wie im frommen Gebet,
inmitten all meiner leeren Worthülsen und in der Fülle SEINES Schweigens,
im bewussten Verzichten und im geschenkten flüchtigen Verkosten,
beim gemeinsamen freundschaftlichen Essen und im einsamen verraten und verletzt werden…
…bis hinein ist den dunkelsten Winkel des verschlossenen Grabes
und der tiefsten Ohnmacht der eigenen Hoffnungslosigkeit!
Auch wenn es manchmal weh tut! Denn Liebe ist die einzige Sache, die uns lebendig fühlen lässt,
ach, was sage ich, die uns lebendig werden lässt!
40 Tage und ein ganzes Leben lang und weit darüber hinaus!
In diesem Sinne eine gesegnete und lebendige Fastenzeit
Ihr Pfarrer Wolfgang Metz
Zusammen mit allen katholischen Kirchengemeinden in Sindelfingen
bilden wir die Katholische Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen.