60 Jahre Kirchengemeinde St. Joseph - Gedanken zum Heiligen Joseph

Aus dem Matthäusevangelium (Mt 1, 18-25)
Mit der Geburt Jesu Christi war es so:
Maria, seine Mutter, war mit Joseph verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Joseph, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Joseph, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat:
Siehe: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Als Joseph erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.

Unter normalen Umständen hätten wir an diesem Wochenende 60 Jahre St. Joseph und gleichzeitig unser Patrozinium gefeiert.
Unter normalen Umständen…
Unter normalen Umständen hätte Joseph seine Frau Maria verlassen.
Er hätte sie verlassen müssen. Das jüdische Gesetz wollte es so. Die Gesellschaft wollte es so. Die Frage war nicht, ob er sie verlässt, sondern nur wie er sie verlässt.
Aber dann kam ein Engel, der ihn im Herzen anrührte, ihm eine neue Möglichkeit aufzeigte und ihn bestärkte in den veränderten Umständen zu leben.
Genau diese Szene stellt unser Fenster in der Kirche St. Joseph in Sindelfingen dar.
Vielleicht sind wir alle gerade ein wenig wie dieser Joseph. Normale Umstände gibt es gerade nicht. Nicht für uns persönlich, nicht für unsere Kirchengemeinde, nicht für unsere Gesellschaft, nicht für unsere Welt.

Herzliche Einladung, den abgedruckten Ausschnitt unseres Kirchenfensters in Ruhe zu betrachten.
Wo und wie fühlen Sie sich vielleicht auch ein Stück weit wie dieser Joseph?
Wo und wie ist es für Sie möglich, unter diesen neuen Umständen, Ihr Leben, Glauben und Hoffen für sich und Ihre Familie zu gestalten?
Wo und wie vertrauen Sie darauf, dass Gott Sie in veränderten Umständen führt und begleitet?

In diesem Sinne alles Gute, Gottes Segen und hoffentlich bis bald
Pfr. Knoll und Pfr. Metz

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