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Die Kar- und Ostertage

Eines ist sicher: Ostern fällt dieses Jahr nicht aus, aber wir können es nicht so feiern, wie sonst üblich.
Daher einige Hinweise:

Hausgebete zu den Kar- und Ostertagen
Diese finden Sie jeweils aktuell zum Download unter der Rubrik "Gottesdienst zuhause".

Gottesdienstübertragungen der Osternacht
Die Messfeiern mit Bischof Dr. Fürst im Rottenburger Dom werden bis Ostersonntag nicht nur im Livestream der Diözese (auch via YouTube) zu finden sein, sondern ebenso vom Regionalfernsehen RTF1 übertragen werden.
In der Osternacht wird die Liturgie im Dom um 21 Uhr gefeiert.
Der Gottesdienst aus Rom mit Papst Franziskus wird ebenfalls um 21 Uhr auf EWTN ausgestrahlt.
Eine Liste von Gottesdienstübertragungen aus unserer Diözese finden sie hier.

Gottesdienstübertragungen am Ostersonntag
Den feierlichen Gottesdienst aus der Domkirche St. Martin in Rottenburg können Sie auf den oben genannten Kanälen um 09:30 Uhr mitfeiern.
Die Liturgie aus Rom mit anschließendem Segen "Urbi et Orbi" wird ab 11 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

Osterkollekte
Gewöhnlich geht die Osterkollekte in unserer Diözese zu Gunsten der Bischof-Moser-Stiftung. Da in diesem Jahr die klassische Form der Kollekte nicht stattfinden kann, hat die Stiftung um die Bekanntmachung ihres Spendenkontos gebeten:
Bischof-Moser-Stiftung: BW-Bank – IBAN: DE90 6005 0101 0001 1155 85
Ein herzliches Vergelt's Gott! für jede Gabe.

Gedanken zu den Kartagen in dieser besonders geprägten Zeit

Im Leben gibt es den Palmsonntag.
Den Tag der Freude, des Jubels, der Zustimmung. Wir spüren geliebt oder zumindest anerkannt und gewollt zu sein. Unsere Nähe wird gesucht und gefunden. Wir erfahren unseren Wert und werden gebraucht. Wir haben Erfolg, sind gesund und glücklich. Aber der Palm-sonntag führt unweigerlich zu den Kartagen.

Im Leben gibt es auch den Gründonnerstag.
Wir hoffen auf das Gute, das Schöne im Leben, werden aber oft enttäuscht, missverstanden und fühlen uns ver-raten. Es gibt in unserem Leben auch Angst, Krankheit und Todeserfahrung. Menschen, denen wir vertraut haben, Menschen, denen wir die Füße gewaschen haben, Menschen, mit denen wir unser Brot geteilt haben, wenden sich von uns ab, verraten uns für "ein paar Silberlinge" und treiben uns auf den Kreuzweg...

Im Leben gibt es auch den Karfreitag.
Wir fühlen uns alleine, verlassen, hintergangen, krank und entblößt.
Manche waschen sich die Hände in Unschuld. Sie haben nur getan, was von ihnen erwartet wird und - wie sollten sie sonst vorwärts kommen?...
Wir sind auf unsere nackte Existenz zurückgeworfen. Hat alles noch einen Sinn? Wozu lebe ich überhaupt? Wie lange soll ich das alles durchstehen? Warum gerade ich? Mein Gott, warum hast auch du mich verlassen?

Jedem Karfreitag folgt der Karsamstag.
Wir sind wie eingemauert. "Bin ich noch der Mensch, der ich einmal war - fröhlich, lachend, bewundert und anerkannt ... ?", fragen wir uns voll Sehnsucht. Wir wollen wieder Leben in uns spüren, neues Leben, das uns Flügel verleiht, um aus der Grabes-stimmung in neue noch unbekannte Weiten zu gelangen. Eine kleine Pflanze, die Hoffnung heißt, beginnt sich in uns zu regen. Gibt es für mich doch noch eine Zu-kunft?

Beginnt ein neuer Ostermorgen?
Wir haben eine Wegstrecke durchlebt, durchlitten, durchliebt. Durchkreuzte Pläne, Erwartungen und Hoffnungen wurden zu Kreuzungen, die überschritten werden mussten, um neue Weiten zu erkennen.
Wer in seinem Leben noch keinen Karfreitag erlebt hat, weiß auch nicht, was Auferstehung heißt: Auferstehung aus den Sorgen und Ängsten des Lebens, welche die Sicht auf die Wirklichkeit unseres Seins verstellen. Wer selbst einen Karfreitag durchlebt und durchlitten hat, wird auch seine leidenden Mitmenschen besser verstehen und ihnen Hoffnung geben.

Jesus Christus, wir sind dir auf unseren Kreuzwegen menschlich sehr nahe. Wir hoffen und vertrauen, dass du uns auf göttliche Weise nah bist, damit wir jetzt und hier die kleinen Auferstehungen erleben, um dadurch die ewige Auferstehung erahnen zu können.