St. Franziskus
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Nikolaus Lenau Platz, Hinterweil, 71067 Sindelfingen
Am Anfang stand ein Provisorium, das den Christen im Stadtteil Hinterweil 1980 als Gottesdienst- und Gemeinderaum zur Verfügung stand. Ökumene war von der ersten Stunde an kennzeichnend für das Miteinander; es entwickelte sich eine gute und segensreiche Zusammenarbeit. Von daher kam auch der Gedanke, ein ökumenisches Gemeindezentrum zu bauen.
Per Abstimmung wurde der Namenspatron für die katholische Kirche gewählt, der Hl. Franziskus. Die St. Franziskuskirche - erbaut im historischen Typus einer Rundkapelle - wurde am 3. Oktober 1993 von Bischof Dr. Walter Kasper eingeweiht.
Ein Goldstreifen am Eingang zur Kirche führt den Besucher über das Weihwasserbecken und weiter zu einem Zeugnis des Menschen, der dieser Kirche den Namen gab, dem Hl.Franziskus.
Sein Lobgesang, der Sonnengesang, steht lesbar auf einer runden Metall-Tafel, inmitten der goldenen Linie, vor dem Altar. Die Geradlinigkeit dieses Streifens wird durchkreuzt - durch das Kreuz. Es unterbricht auch unser Leben in der Stunde unseres Todes. Dann jedoch begegnet uns Jesus am Kreuz als Hilfe, Trost und Rettung.
Der vom Bildhauer Friedrich Koller aus Laufen gestaltete Kirchenraum wirkt lichtdurchflutet, die gläserne Kuppel läßt das Sonnenlicht eindringen und bringt die warmen Farbtöne des Altarraums zum leuchten.
Im Kircheninnenraum stehen alle liturgischen Einrichtungen in einem engen Bezug zum Bauwerk. An der Seite des in Marmor gehauenen Altars strömen, im Relief dargestellt, Wasser des ewigen Lebens.
Hinter dem Altar wird in einem Wandrelief aus Stein auf das österliche Ereignis hingewiesen: torartige Spuren mit dem Osterfenster im Zentrum stehen für das Zeichen der Auferstehung.
Im Altarbereich befindet sich das Allerheiligste im Tabernakelschrein, der von einem im Bronzerelief dargestellten, wogenden Ährenfeld umhüllt ist.
Besonders beeindruckend in ihrer farblichen Intensität sind die von Prof. Ludwig Schaffrath aus Alsdorf entworfenen bleiverglasten, z.T. mundgeblasenen Fenster. Sie beginnen über dem Eingang, wie aus einer Quelle, die sich in zwei Strukturen und Farbströmen teilt. Ihre Bewegung, die den Raum umfängt, wird an der rechten Seite dominiert von der Farbe Grün, auf der linken Seite strahlt die Farbe Blau. Beide Ströme treffen sich im oberen Bereich des Altarraumes und enden - die "Himmelsleiter" flankierend - jeweils neben dem Osterfenster.
Vor dieser einzigen Stelle, an der die Rundung des Kirchenraumes in seiner Harmonie unterbrochen wird, steht das am 5. Oktober 2003 errichtete und eingeweihte Kreuz. Auffallend ist seine Dunkelheit; nur schemenhaft erkennbar der armlose Korpus, nackt durch die Grausamkeit des Todes des Gekreuzigten. Der Schatten des Todes blieb am Kreuz zurück: auf einem Linnen der Abdruck, die Spuren seines Leidens. Er selbst, der Mensch, ist gleichsam schon entrückt über das Kreuz hinausgegangen – der Querbalken hält ihn nicht mehr fest. Er steigt auf – zum Leben. Das Kreuz ist somit kein Todeszeichen, sondern ein Zeichen des Sieges, ein Auferstehungskreuz.
Der Künstler ist Matthias Eder aus Leonberg